Intralift
Der Intralift™ ist ein neu entwickeltes OP-Verfahren, um fehlende Knochensubstanz im Oberkiefer zu vermehren. Im Oberkiefer kann sich bei längerer Zahnlosigkeit im Seitenzahnbereich der Kieferkamm stark zurückbilden, so dass der Knochen unter der Kieferhöhle zu niedrig ist, um Implantate zu setzen. In diesem Fall ist ein Aufbau des Knochens notwendig (ein sogenannter Sinuslift). Dabei wird die Kieferhöhlenschleimhaut angehoben, in den neu geschaffenen Hohlraum ein Knochenersatzmaterial eingebracht und entweder gleichzeitig oder nach einer Ausheilphase (4-6 Monate) in den neu entstandenen Knochen implantiert.
Die herkömmliche Methode (offener Sinuslift modifiziert nach Tatum) sieht dabei vor, in die seitliche Kieferhöhlenwand ein Fenster zur Kieferhöhle zu schneiden und mit Handinstrumenten die Kieferhöhlenschleimhaut vom Boden und den Wänden der Kieferhöhle zu lösen. Das Operationstrauma für den Patienten ist bei dieser Methode relativ hoch und in der Regel mit einer starken Schwellung, nicht selten auch mit Schmerzen und einer Blaufärbung der Wange (Hämatom) verbunden.
Als minimalinvasives, ultraschallbasiertes Oerationsverfahren wurde der Intralift™ von Dr. Wainwright und zwei weiteren Kollegen bereits 2007 entwickelt. Dieses Verfahren verzichtet auf rotierende Instrumente, welche eine hohe Gefahr der Verletzung von Weichgewebe haben und funktioniert mit hochfrequent schwingenden Instrumenten, die die Gefahr der Verletzung von sensiblen Strukturen minimiert.
Auch auf das seitliche Kieferhöhlenfenster wird beim Intralift™ verzichtet – so minimieren sich die postoperativen Beschwerden nahezu auf Null, Schwellungen und Schmerzen sind bei dem Verfahren die absolute Seltenheit. Durch Belassen der knöchernen Strukturen und einem »Schlüsselloch-OP-Verfahren«, vergleichbar mit einer modernen Knie-OP ohne große Schnitte, kann sich der Knochen schneller bilden und in vielen Fällen ist eine sofortige Einbringung von Implantaten möglich. Jede beliebige Knochenmenge kann mit diesem Verfahren vollständig rekonstruiert werden. Mit dieser Methode kann vollständig auf den Einsatz von körpereigenen Knochen verzichtet werden.