Wurzelkanalbehandlung aus biologischer Sicht
Wurzelkanalbehandelte Zähne sind tote Zähne. Auch die beste Mikro-Endodontie wird kaum eine komplett bakteriendicht abgeschlossene Wurzel realisieren können.
Der abgestorbene Zahn, der einmal ein Organ mit eigener Nerv- und Blutversorgung war, verbleibt als toter Pfeiler in der Mundhöhle. Er wird durch unterschiedliche, teils unbekannte Spezies anaerober, pathogener Bakterien besiedelt, die das verbleibende organische Gewebe zersetzen und schädliche Stoffwechselprodukte (Toxine) absondern.
Diese pathogenetischen Bakterien produzieren aus den Aminosäuren Cystein und Methionin als Nebenprodukte des anaeroben Stoffwechsels hochgiftige und potentiell krebserregende Schwefelwasserstoffverbindungen (Thioether / Mercaptan). Diese Toxine können durch irreversible Hemmung am aktiven Zentrum vieler lebenswichtiger körpereigener Enzyme zur Ursache vielfältiger System- und Organ-Erkrankungen werden, z.B. Gelenkbeschwerden, Verdauungsstörungen oder Allergien.
Bei jedem Kauvorgang werden diese Bakterien und v. a. deren Toxine in das Lymphsystem des umliegenden Gewebes abgegeben. Von hier gelangen sie in die Blutbahn (fokale Infektion) und in den gesamten Körper.
Wurzelbehandelte Zähne sind ein typisches Störfeld, ein sogenannter neuromodulativer Trigger im menschlichen Körper. Aus handwerklicher Sicht funktionieren Wurzelbehandlungen zum Erhalt der Kaufunktion, aus medizinischer Sicht sollten Wurzelbehandlungen allerdings kritischer hinterfragt werden.